CDU-Kreisverband Herford

Mobilität nicht verbieten!

Der CDU-Stadtverband Herford hat in seiner jüngsten Vorstandssitzung Bedenken gegen das vorliegende Mobilitätskonzept geäußert.

„Die Ausrichtung des Konzepts ist realitätsfern - es berücksichtigt die Bedürfnisse der Bürger und den demographischen Wandel nicht ausreichend”, kritisiert der Stadtverbandsvorsitzende Jörg Haferkorn. 

Die Bezeichnung des Virchowplatzes als Pilotprojekt für eine mögliche Mobilstation ist kein bedauerlicher Fehlgriff, sondern es scheint so, als verschließe man sich der Realität in unserer Stadt.
Die Zahl der Kraftfahrzeuge ist im Kreis Herford weiter gestiegen und gleichwohl wird mit dem Konzept den Autofahrern dringend benötigter Parkraum entzogen. Es handelt sich hier auch nicht um einen Einzelfall, sondern beispielsweise wird für die Komturstraße eine Umwandlung von Parkplätzen in Grünflächen, Sitzgelegenheiten, Außengastronmie, Radabstellanlagen und Spielelemente angesprochen. Auch an anderen Stellen sollen gut frequentierte Parkplätze abgeschafft werden. 

Stattdessen brauchen wir ein intelligentes Zusammenspiel zwischen Fußgängern, Fahrradfahren, PKW und ÖPNV, welches jedem Verkehrsteilnehmer seinen benötigten Raum bietet. 

Die vorgesehene großflächige Ausweisung von Tempo 30 Bereichen in der gesamten Stadt ist ein Schritt in die falsche Richtung. Es zeigt die grundsätzlich ablehnende Haltung des Mobilitätskonzepts gegenüber dem Autoverkehr, der jedoch für unsere Stadt, die Wirtschaft und viele Berufstätige von essentieller Bedeutung ist. 

Anstatt Parkplätze großflächig zu streichen, sollte zunächst einmal der ÖPNV optimiert und die Radwege saniert werden, die sich in einem schlechten Zustand befinden. Für Fußgänger könnten zur Gewährleistung der Barrierefreiheit Bordsteinkanten abgesenkt werden und Haltestellen sollten verstärkt mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet und überdacht werden. „Es ist nicht nur für Eltern mit Kindern und alte Menschen unattraktiv, im Stehen und im Regen oder bei stechender Sonne über eine halbe Stunde auf einen Bus zu warten”, erklärt Haferkorn.    

„Wir sollten keinen Maßnahmenkatalog unterstützen, der den tatsächlichen Gegebenheiten in unserer Stadt nicht ausreichend Rechnung trägt und die Nutzung des PKW entgegen dem Willen vieler Bürger deutlich erschwert und darüber hinaus keinen echten Vorteil für andere Verkehrsteilnehmer bringt. Wir brauchen eine gleichberechtigte und nachfrageorientierte Förderung aller Verkehrsträger”, lehnt Haferkorn die Zielrichtung des vorliegenden Mobilitätskonzeptes ab.