Lesen Sie hierzu die Artikel aus der Neuen Westfälischen und em Westfalenblatt vom 03.09.2008
Alle Kraft der Mitte
Von Barbara Glosemeyer
Kreis Herford. Sichtlich bewegt und erleichtert nahm Wolfgang Rußkamp seine Frau nach Bekanntgabe des Ergebnisses in die Arme: Mit 105 von 180 möglichen Stimmen (bei zwei Enthaltungen) wurde der Herforder gestern Abend zum Bundestagskandidaten der CDU gekürt. Auf Anett Kleine-Döpke-Güse entfielen 45 Stimmen; für Sven Braune aus Spenge votierten 28 Delegierte.
Zwischendurch hatte es in der Löhner Werretalhalle noch den Eindruck gemacht, die Bünder Bürgermeisterin könnte den Herforder Fraktionschef zur einer Stichwahl herausfordern. Sie selbst hielt eine engagierte, sehr persönliche Rede, in der sie couragiert das Misstrauen einiger Parteikollegen ihr gegenüber ansprach und viel Beifall erntete. Doch dann reichte es für sie nicht.
Wolfgang Rußkamp nutzte die zehn Minuten Redezeit, die alle drei Bewerber direkt vor der Abstimmung hatten, um den Delegierten seine Ziele noch einmal kompakt nahe zubringen: Für eine glaubwürdige Politik, die Eigenverantwortung stärkt, Leistung belohnt und Grundwerte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität bewahrt.
Bei der Bundestagswahl gehe es um eine grundsätzliche Auseinandersetzung "um Freiheit oder Sozialismus", sagte der 52-Jährige: "Denn machen wir uns nichts vor: Wenn SPD, Grüne und Linke nach der Bundestagswahl die Möglichkeit zu einer Regierungsbildung hätten, würden Kommunisten in der Regierung sitzen. Was immer die SPD vor den Wahlen verspricht, wenn sie eine Chance hat, mit Gysi und Lafontaine gemeinsam zu regieren, werden sie es tun" rief er den Anwesenden wahlkämpferisch zu.
Er wolle dazu beitragen, die Mitte Deutschlands zu stärken. "Unsere Gesellschaft driftet auseinander, die Randgruppen werden stärker und es wird unsere Aufgabe sein, die Kräfte der Mitte zu stärken. Nicht die Leistungsempfänger, sondern die Leistungserbringer müssen im Mittelpunkt unserer Politik stehen." Es könne nicht angehen, dass derjenige, der unverschuldet arbeitslos werde, seine Altersvorsorge opfern müsse, während diejenigen, die nur von staatlichen Transferleistungen leben, sich noch bestätigt fühlten. Darüber hinaus stehe er für eine glaubwürdige Politik, die "sparsam und nachhaltig" sei. "Zu lange haben wir auf Kosten unserer Kinder gelebt und Schulden zu Lasten der nächsten Generation gemacht", kritisierte der Jugendpolitiker Rußkamp.
Nun gelte es in der Partei zusammenzustehen, denn "wer selbst uneins ist, kann auch die Gesellschaft nicht zusammenhalten". Die Delegierten gaben ihm Recht: Stehend applaudierend feierten sie ihn unmittelbar nach der Wahl als ihren Hoffungsträger für die Wahl 2009.
Zur Person
Wolfgang Rußkamp ist 52 Jahre alt, gebürtiger Herforder, seit 27 Jahren verheiratet, hat einen Sohn.
Beruflich: Aufbaugymnasium Bethel, höhere Handelsschule, anschließend Zeitsoldat bei der Bundeswehr, unter anderem im damaligen Nato-Hauptquartier in Mannheim; dann Ausbildung zum Jugendreferenten, 1981 erste Stelle in Spenge, dort zehn Jahre Leiter der Jugendarbeit; seit 1991 Leiter des Amtes für Jugendarbeit beim Kirchenkreis Herford, seit 1996 Mitglied der Landessynode
Politisch: seit 1999 Mitglied im Rat der Stadt Herford, seit 2005 Vorsitzender der CDU-Fraktion.
Artikel erschienen in der Neuen Westfälischen am 03.09.2008
Der Favorit macht das Rennen
Wolfgang Rußkamp ist CDU-Bundestagskandidat für den Wahlkreis 134
Von Ralf Meistes
Herford/Löhne (HK). Mit deutlichem Stimmenvorsprung wählte die Delegiertenversammlung der CDU gestern Abend Wolfgang Rußkamp (52) zum Bundestagskandidaten für den Wahlkreis 134 (Kreis Herford/Bad Oeynhausen). In der Löhner Werretalhalle erhielt der Herforder 105 der 180 abgegebenen Stimmen.
Damit landete der 52-Jährige deutlich vor seinen Mitbewerbern Anett Kleine-Döpke-Güse aus Bünde (45 Stimmen) und Sven Braune aus Enger (28 Stimmen). Lediglich zwei der 180 Stimmberechtigten hatten sich enthalten.
Rußkamp bedankte sich unmittelbar nach seiner Wahl für das klare Votum: »Ich fasse das zugleich als Verpflichtung auf, im Wahlkampf alles für einen Sieg der CDU zu tun. Wir können unseren Wahlkreis direkt gewinnen. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber mit der Unterstützung der Basis ist es zu schaffen.«
Zugleich bedankte sich der gebürtige Herforder bei seinen beiden Kontrahenten, der Bünder Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse (49) und dem DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Braune (34) für den fairen Umgang bei den fünf Vorstellungsrunden.
Rußkamp will die Nachfolge von Dr. Reinhard Göhner antreten, der von 1983 bis zu seinem Ausscheiden 2007 die Belange seines Wahlkreises in Berlin vertrat. »Die CDU hat mit dieser Wahl große Geschlossenheit gezeigt. Die ist auch nötig, um den Wahlkreis direkt zu gewinnen«, sagte Dr. Göhner nach der Entscheidung für Wolfgang Rußkamp.
Für den CDU-Kreisgeschäftsführer Jan Christian Janßen hat der Mann gewonnen, der in den vorangegangenen Vorstellungsrunden den überzeugendsten Auftritt abgeliefert hat. Für Werner Seeger, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender in Herford und enger Vertrauter von Rußkamp, war es ein Start-Ziel-Sieg: »Rußkamp war von Anfang an der Favorit.« In seiner Vorstellungsrede sagte Rußkamp, dass im Jahr 2009 eine Richtungswahl bevorstehe: Die Alternative zur CDU laute SPD, Die Linke und die Grünen. »Diese Konstellation würde unser Land zurückwerfen«, warnte der CDU-Kandidat.
Artikel erschienen im Westfalenblatt vom 03.09.2008