Lesen Sie hierzu einen Artikel aus dem Westfalenblatt vom 13.08.2008
Von Gerold Brinkmann
H e r f o r d (HK). Die Spitzen von Kreis-CDU und FDP haben ihre Kandidaten-Wahl getroffen: Spenges Bürgermeister Christian Manz soll für das Amt des Landrats bei der Kreistagswahl im Juni 2009 kandidieren.
Auf Manz verständigten sich die Kreisvorstände und Gemeindeverbände von CDU und FDP einstimmig. Er war von Beginn an der Wunschkandidat beider Parteien. Doch Manz, der in Spenge höchst populär ist, mochte nicht einfach seine Kommune verlassen. »Aber wenn man von langjährigen Freunden und Weggefährten gefragt wird und Wunschkandidat von zwei Parteien ist, dann sollte ein Wechsel, wie er in der Demokratie üblich ist, nachvollziehbar sein«, sagte der Kandidat gestern in Herford. »Ich bin sehr berührt.« Er habe 15 Jahre ehrenamtlich und fast 15 Jahre hauptamtlich in der Kommunalpolitik gewirkt. Das qualifiziere ihn. Er habe der Stadt Spenge viel zu verdanken, sei letztlich aber nicht traurig über den Weggang. Manz wollte sich zu einem Wahlprogramm nicht äußern. Das werde mit beiden Parteien erarbeitet und abgestimmt. »Ich will aber nicht in einem bürokratischen Bau arbeiten,
sondern in den Kommunen vor Ort sein«, kündigte er an. Während die FDP den Spitzenkandidaten bereits an diesem Samstag in einer Kreisversammlung in Herford nominieren will, hat die CDU den für den Herbst anberaumten Termin noch nicht festgelegt. »Wir wissen, was wir an ihm haben«, sagt Kreisvorsitzender Chris Bollenbach. Manz mache bürgerliche Politik und sei nah bei den Menschen. Er habe die FDP in Spenge wie in Herford immer fair behandelt, betont FDP-Kreisvorsitzender Frank Schäffler und Stephen Paul, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion. Paul: »Ich bin erleichtert über die Zusage von Christian Manz. Er ist mein Wunschkandidat. « Manz sei der beliebteste Bürgermeister im Kreis Herford. Paul sieht in Manz den »Kandidaten des Neuanfangs«, dem es gelingen könne, dass sowohl innerhalb der Kreisverwaltung als auch in den kreisangehörigen Städten wieder mehr Vertrauen in den Kreis entstehe. Der Kreis Herford benötige nach der Affäre Regionales Bildungsbüro eine positive und zukunftsgerichtete Politik, dafür stehe Christian Manz. Auch Christoph Roefs, CDUFraktionsvorsitzender im Kreistag, zeigt sich sehr zufrieden. Er sieht einer Zusammenarbeit mit einem Landrat Manz »positiv entgegen «. Von Manz erwartet Roefs eine »entspanntere Politikführung « als in der Vergangenheit. Mit dem gemeinsamen Kandidaten von CDU und FDP werde das bürgerliche Lager deutlich gestärkt. Mit der Verständigung auf einen Kandidaten setzen CDU und FDP ein Novum in der Kreisgeschichte. Das reformierte kommunale Wahlrecht hat diese Lösung möglich gemacht. Ob es bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr auch auf Städte- und Gemeindeebene gemeinsame Kandidaten geben könnte, kann sich Schäffler derzeit nur theoretisch vorstellen.