CDU-Kreisverband Herford

CDU Herford: CDU tritt mit Klaus Oehler an

Bürgermeisterwahl: Rechtsanwalt als Gegenkandidat von Tim Kähler (SPD) vorgesehen

Klaus Oehler will für die Herforder CDU im kommenden Jahr für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. Den Segen von Stadtverbands- und Fraktionsvorstand hat der 43-jährige Rechtsanwalt bereits. Im Herbst soll die Mitgliederversammlung ihr Votum abgeben.
 
Eigentlich sollte die Personalie erst im Juli bekannt gegeben werden. Nach einer Indiskretion sahen sich Stadtverbandsvorsitzende Bärbel Müller und Fraktionschef Wolfgang Rußkamp gestern allerdings veranlasst, die Pläne schon jetzt zu bestätigen: »Klaus Oehler ist unser Wunschkandidat.« Ihn zeichne »politische Erfahrung, juristisches Knowhow und eine sympathische Ausstrahlung« aus. Der Anwalt soll gegen den von der SPD bereits Anfang Mai nominierten Tim Kähler (45) antreten. Kähler ist Sozialdezernent der Stadt Bielefeld. »Wir freuen uns auf die politische Auseinandersetzung«, sagte Rußkamp.

CDU-Mann Oehler ist in Herford durch seinen Beruf und ehrenamtliche Aktivitäten bestens vernetzt. Sein Vater Wolfgang Oehler war mehr als 25 Jahre CDU-Ratsmitglied, hatte lange Zeit auch den Vorsitz von Fraktion und Stadtverband inne. Klaus Oehler gehörte dem Rat von 1999 bis 2004 an. Im Rat setzte sich der Nachwuchspolitiker insbesondere für die Belange der Wirtschaft ein. Obwohl kulturell sehr engagiert, stimmte Oehler im April 2000 als einziges Ratsmitglied gegen das geplante »Haus des Möbels« (heute MARTa) – und setzte so innerparteilich einen Kontrapunkt gegenüber der damaligen CDU-Fraktionschefin Ute Blanke und Bürgermeister Thomas Gabriel. Oehler forderte eine solidere Finanzierung und eine stärkere Beteiligung des Kreises und der Wirtschaft an dem Projekt. Um sich mehr auf seine beruflichen Aktivitäten als Anwalt konzentrieren zu können, so seine Begründung, trat er bei der Wahl 2004 nicht mehr als Ratskandidat an. »Heute bin ich MARTa-Freund«, sagt Oehler, räumt aber ein: »Die Finanzierung bleibt eine Herausforderung.«

Ein fertiges Wahlprogramm hat er natürlich noch nicht in der Tasche. In den kommenden Monaten wird Oehler vor allem viele Gespräche führen. Er will sich dafür einsetzen, dass sich die Herforder wieder stärker mit ihrer Stadt verbunden fühlen – und zugleich auch Investoren das Gefühl vermittelt werde, »dass sie hier willkommen sind«. In wesentlichen Entscheidungen wie Eon-Rekommunalisierung oder Konversion sieht er »großen Konsens im Rat«. Stockende Entwicklungen wie am Bergertor, in der Waisenhausstraße oder am Janup empfindet er hingegen als Ärgernis: »Da muss es wieder mehr Miteinander als Gegeneinander in der Stadt geben.«